Es ist erstaunlich wie schnell die Zeit vergeht, und vor allem, dass unabhaengig von der Dauer, die man an einem Ort verbringt, das Muster immer dasselbe ist: Bis zur Halbzeit scheint die Zeit manchmal geradezu stillzustehen, aber danach verfliegt sie nur so. In 5 Tagen trete ich den Weg nach Jakarta an, wo ich mich endlich mit Brigitte treffen kann, und dann geht die Reise an. All das natuerlich jetzt, wo ich mich so langsam richtig eingelebt habe, weiss wie alles geht, wie man sich hier eine richtig gemuetliche Zeit machen kann.
Es waere gelogen zu sagen dass ich unbedingt laenger hier in Padang bleiben will: Zu sehr lockt natuerlich die Reise, all die neuen interessanten Orte die uns dabei erwarten, und vor allem natuerlich die Tatsache, endlich wieder zu zweit mit Brigitte zu sein. Aber die Unannehmlichkeiten, die einem vor allem am Anfang des Aufenthalts das Leben schwer machen, die kalten Kellen-Duschen, der ewige Reis, der Laerm, die Hitze, all das stoert inzwischen bei weitem nicht mehr so, und ich koennte es definitiv noch ein wenig aushalten hier. Ueberhaupt entdeckt man ja erst mit der Zeit all die kleinen Juwele, den Strand zum Surfen zum Beispiel (ja, auch das hab ich mit maessigem, aber doch vorhandenem Erfolg probiert), den Strand zum Schwimmen, die Orte zum Fortgehen und Essen...
Besonders genial war der Ausflug letztes Wochenende. In meinem Tagebuch steht: "Bei Sonnenuntergang halten wir an einem traumhaften Ausblicksort, der eine grosse Bucht ueberschaut, die links und rechts weite Auslaeufer hat. Gen Westen verwoehnen uns die warmen Farbenspiele des Sonnenuntergangs, im Norden kriecht der Regen langsam ueber die Berge und schafft ein duester romantisches Bild in Grautoenen, im Sueden ist noch mehr Himmel sichtbar und beschert uns melancholische Blau- und Violettvariationen. Zusammen ergibt sich eine unvergleichliche Komposition, die kein Fotoapparat einfangen kann." Das ist natuerlich sehr schwuelstig umschrieben (und wahrscheinlich von meiner derzeitigen Lektuere aus dem Jahr 1896 zu stark inspiriert), aber die Schoenheit dieses Augenblicks kann seinesgleichen wirklich lang suchen. Ein Moment an den ich noch lange denken werde!
Wir verbrachten den Sonntag auf zwei Inseln, eine davon kann man auf http://www.cubadak-paradisovillage.com sehen, die andere war genauso schoen, aber mit freiem Eintritt. Eine Partie, die schnorcheln ging, konnte sogar eine Schildkroete sehen, auch aus dem Boot wurde zweimal eine solche entdeckt, nur ich war leider immer zur richtigen Zeit am falschen Ort. Vielleicht werden wir auf den Gili Inseln mehr Glueck haben. Die Insel war auf jeden Fall wieder ein Traum, noch schoener als Pulau Sikuai, wo die ersten Fotos aufgenommen wurden: Ein feinkoerniger heller Sand, Palmen, tuerkisblaues Wasser, kaum Menschen.... es mag schon sein dass es noch schoenere Straende hier gibt, aber weniger Menschen kann man wohl kaum wo finden, und so ist es die absolute Entspannung.
Zur Reiseroute - geplant ist Folgendes: Am Samstag kommt Brigitte an. Danach besuchen wir Bogor, wo es botanische Gaerten von Weltformat zu bestaunen geben soll. Weiter gehts nach Pangandaran, ein Geheimtipp am Suedufer von Java, der fuer die vulkanischen schwarzen Straende bekannt ist. Kultur finden wir in Yogyakarta, wo auch die beruehmten Tempel Borobudur und Prambanan auf dem Programm stehen. Der Lust nach Wanderungen und Bergsteigen koennen wir hoffentlich im Osten von Java mit Besteigungen des Gunung Bromo und Kawah Ijen genuegen. Danach geht es ueber Bali direkt zu den Gili Islands, hierfuer sind 4 Tage veranschlagt. Das laesst uns 3 Tage die wir frei einteilen koennen, sei es auf den Gilis, auf Lombok oder eben doch auf Bali. Den 22ten August verbringen wir nach einem Inlandsflug retour noch in Jakarta, und um Mitternacht gehts heim, damit wir am 23ten rechtzeitig zum Grillfest zuhause sind. Bitte: Reichlich Salate, denn die sind hier Mangelware.
Yesterday is history, Tomorrow is a mystery, today is a gift, that's why it's called the present. Der Spruch kam mir hier schon mehrmals ueber den Weg, und er beschreibt die Situation perfekt. Man weiss nie, was ein Tag so bringt, aber es ist eigentlich immer genial. Ich freue mich schon auf die naechsten Wochen!
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